Über Eventing

Über Eventing 

Eventing, oder wie es früher hieß Military, ist die älteste olympische Reitsportdisziplin dreier Pferdesportprüfungen der neuzeitlichen Olympischen Spielen.
Eine vielseitige Disziplin bei der ein Reiter mit demselben Pferd in einem Turnier sowohl eine Dressurprüfung, eine Geländeprüfung (Cross Country) und einen Springparcours reitet. Das Gesamtergebnis aus den wenigsten Strafpunkten dieser drei Teile ergibt den Sieger.

Am aufsehenerregendsten ist natürlich das Gelände. Bei dieser Geländeprüfung durch Wald, Wiesen und Hügel überwindet die Kombination verschiedener Arten natürliche Hindernisse, wie Holzstapel,  Baumstämme,  Auf- und Absprüngen und Wasser Ein- und Aussprüngen.

 

Im Eventing gibt es 5 Level, die mit Sternen angegeben sind. Von den schwersten 5* Turnieren gibt es auf der Welt aber nur 6 im Jahr: in Adelaide (Aus), Badminton (UK), Kentucky (Lexington, USA), Luhmühlen (GER), Pau (FR) und Burghley (UK). Mit Rücksicht auf das Wohlergehen der Tiere und der Sicherheit, wurden seit 2006 die Sonderprüfungen Hindernisrennen und diverse Wegeparcours neben dem Cross Country gestrichen.

Turnier Formate

Das internationale Eventing Turnier CCI (Concours Complet Internationale) wird über zwei oder drei Tage ausgeritten. Seit 2019 werden die Turniere als CCI-S (short) und CCI-L (long) bezeichnet. Meist findet bei einem CCI-S am ersten Tag die Dressur statt. Am zweiten Tag wird zuerst morgens gesprungen, wonach das Turnier dann mittags mit dem Gelände entschieden wird. Bei einem CCI-L ist der Cross Country länger. Dann findet nach der Dressurprüfung am nächsten Tag das Gelände statt. Am dritten Tag ist erst nach einer verpflichteten Verfassungsprüfung der entscheidende Springparcours.
Vielseitigkeit (SGW) ist noch immer die Bezeichnung für die kombinierte Prüfung auf Basisniveau bis einschließlich der Z-Klasse (Klasse-L).  Es findet in der Regel an nur einem Tag statt.

ramon-reine

Geschichte

Nach dem Start der modernen Olympischen Spiele 1896 in Athen, dauerte es bis 1912 in Stockholm bevor der Pferdesport wieder ein olympisches Forum bekam. Die niederländischen Vielseitigkeitsreiter waren sofort sehr erfolgreich. 1924 zur Olympiade in Paris holte das Niederländische Military-Team Mannschaftsgold, ebenso 1928 in Amsterdam. Der erfolgreichste niederländische Military-Reuter war Lt. Charles Pahud de Mortanges mit seinem Pferd Marcroix. Er gewann 1924 und 1928 zweimal Mannschaftsgold in Antwerpen und 1928 in Amsterdam, sowie zweimal Olympiagold im Einzel 1928 in Amsterdam und 1932 in Los Angeles 1932.
Ab 1956 durften auch Damen am Olympischen Pferdesport in allen drei Disziplinen Dressur, Springen und Eventing teilnehmen. Damit sind diese drei Olympischen Pferdesportdisziplinen die die einzigen Olympische Prüfungen, in denen Damen und Herren absolut gleichberechtigt untereinander die Turniere austragen.

1928_Amsterdam_Goud eventing OS1928 Amsterdam_Gerad de Kruijff Charles Pahud de Mortanges Dolf van der Voort van Zijp

 

Die Niederlande holten in der Military-Prüfung Teamgold im Landesklassement bei der Olympiade in Amsterdam 1928, mit (v.l.n.r).Rittmeister De Kruijff mit Va-’t-en (auch Silber im Military Einzel), Pahud de Mortanges mit Marcroix und Dolf van der Voort van Zijp mit Silver Piece. Pahud de Mortanges gewann genau wie schon 1924 ebenfalls Gold im Einzel.